Swaziland - ein königliches Paradies
schon die Flagge geföllt uns
Von Badplaast aus führt uns die Genesis-Route über Barberton nach Bulembu, einem Grenzübergang
nach Swaziland. Wir halten immer wieder an, um die schönen Ausblicke festzuhalten. Der Grenzübergang gestaltet sich unkompliziert: ein schneller Stempel in die Pässe und für den Unimog
benötigen wir nicht mal das Carnet de passage. Obwohl uns nur ein paar Meter von Südafrika und auf der anderen Seite von Mozambique trennen, sind die Menschen in Swaziland wieder ganz anders als
die, die wir auf unserer bisherigen Reise getroffen haben. Es ist das erste Mal, dass die Menschen alles über uns und Deutschland wissen möchten. Sie saugen uns regelrecht aus, bleiben dabei aber
angenehm zurückhaltend und beim Abschied bekommen wir einen herzlichen Händedruck und keine nach oben geöffnete Hand mit der Aufforderung ‘give me....’. Und das ohne Ausnahme bei allen
Begegnungen, die wir hier haben. Anscheinend geht es den Swazis mit ihrem König und der Vielweiberei hervorragend! Soweit zum äusseren Erscheinungsbild. Die Lektüre des Reiseführer lehrt uns dann,
dass die Aidsrate mit 34 % die höchste in ganz Afrika ist...
Betg und Tal in Swaziland
Wir schauen uns den Wasserfall in der Nähe von Piggs Peak an und übernachten - mangels
Campingplatz - in einem der fest installierten Zelte in der Phophonyane Lodge. Die Lodge ist sehr liebevoll gestaltet und der Besitzer erzählt uns, dass seit Beginn der Bankenkrise in Europa ca. 60 %
seiner Buchungen zurückgegangen sind, da die meisten Touristen in Swaziland aus Deutschland, Belgien, England und Holland kommen.
Tarzan und Ben im Baumzelt
Nach einer kleinen Wanderung rund um den Wasserfall machen wir uns am nächsten Morgen auf den
Weg zum Hlane Nationalpark. Gleich bei Ankunft im Camp sehen wir endlich die heiss ersehnten Rhinos - und das ganz dicht vor uns am Zaun beim Wasserloch. Wir gönnen uns mal wieder einen
Sunset-Gamedrive und begegnen dabei noch mehr Rhinos, Läwen, Giraffen und Elefanten. Zu den Giraffen lässt der Ranger uns sogar aus dem Wagen aussteigen und wir dürfen uns ihnen zu Fuß nähern
. Ein schönes Erlebnis! Er erklärt uns auch, warum wir hier so viele Rhinos auf relativ kleiner Fläche sehen. Nachdem voriges Jahr 80% des Bestandes gewildert wurde, haben sie die restlichen Rhinos in
einem eingezäunten Bereich untergebracht, der sich besser kontrollieren lässt. Wie ernst die Lage ist, bekommen wir mit, als der Camp-Manager ganz aufgeregt aus seinem Büro gerannt kommt, weil
plötzlich ein Hubschrauber über den Park fliegt. Die modernen Wilderer kommen heutzutage aus der Luft!

Wilderer-Hinterlassenschaften: Unmengen von Drahtschlingen und Rucksäcke....
jedes dieser Kreuze steht für ein getätetes Rhino


Nächstes Ziel ist der Mlilwane Nationalpark, der älteste Nationalpark von Swaziland. Da wir
inzwischen Sunset-Gamedrive-süchtig sind, buchen wir den gleich wieder mit und haben diesmal ein Erlebnis ganz anderer Art. Der Park beherbergt keine der big 5,, dafür aber jede Menge
Antilopenarten, Böcke, Zebras und Gnus und die Landschaft erinnert uns sehr an den Odenwald zuhause.... Nadel- und Laubbäume in hügeliger Landschaft - sehr idyllisch. Unser Guide fährt uns zum
Sonnenuntergang auf einen Berg hinauf, von dessen Gipfel wir einen wunderschönen Blick über das ganze Ezulwini-Tal haben. Wir erfahren viel von ihm über die Menschen und ich habe fast den
Eindruck, dass er auch mit uns seinen Spass hat. Der Ausflug dauert eine gute Stunde länger als geplant und es ist stockdunkel, als wir ins Camp zurückkommen.

Nach einem kurzen Zwischenstop in Mbambane, der Hauptstadt von Swaziland und einem kleinen
Einkaufsbummel in einem der vielen Arts- und Craftscenter entlang des Weges, erreichen wir am Spätnachmittag einen schönen Campingplatz kurz vor Nsoko, wo wir den Ausflug in dieses kleine
Königreich mit einem leckeren Valentinstag-Dinner beenden. Der Valentinstag wird hier ganz gross zelebriert. Fast alle Tische sind reserviert und der Restaurantbesitzer hat eine Live-Sängerin
engagiert, die alle bekannte Liebesschnulzen herunter trällert. Die Swazi-Pärchen sind begeistert, uns hingegen hätte es ohne die falschen Töne zwischendrin besser gefallen. Aber lustig war’s allemal.
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